Die 5 Arbeitsplatz-Personas

Der globale „Work & Learn Better“-Report von Steelcase zeigt, dass Menschen sehr unterschiedliche Erfahrungen bei der Arbeit von zu Hause aus gemacht haben. Das bedeutet, dass Führungskräfte bei der Planung neuer Bürolayouts unterschiedliche Mitarbeiterbedürfnisse, dargestellt als Arbeitsplatz-Personas, berücksichtigen müssen.

Hier sind die fünf, von Steelcase entdeckten Persönlichkeitstypen. Zusammen mit der Recherche von „Red Thread“ haben wir Ihnen das wichtigste Bedürfnis und passende Raumdesign für jede Persona aufgeführt und planerisch dargestellt:

 

1. Isolierter Zoom-Nutzer:

Das Home Office ist ein einsamer Käfig.

Wer: 

Diese Arbeitsplatz-Personas leben allein und haben keine selbst auferlegte Struktur oder Grenzen um einen gesunden Arbeitsablauf aufrechtzuerhalten. Sie wollen ins Büro zurückkehren, wenn sie darauf vertrauen können, dass ihr Arbeitgeber die notwendigen Vorkehrungen getroffen hat.

Herausforderungen: 

Sie schätzen das Büro, weil es eine Struktur und Möglichkeit bietet, Arbeit und Leben zu trennen – die tägliche Routine des „Zur-Arbeit-Gehens“ fungiert als Übergangsphase zwischen ihrem Privat- und Berufsleben. Sie verbringen ihren Tag im Home Office mit aufeinanderfolgenden Webkonferenzen und fühlen sich trotz ständiger Interaktion abgekoppelt.

Wichtigstes Bedürfnis: 

Zugehörigkeit; sie vermissen den persönlichen und beruflichen Kontakt zu ihren Kollegen – ein Hauptgrund, warum sie ins Büro kommen. Um sich beruflich weiterzuentwickeln und persönlich zu wachsen, bieten ihnen Präsenzschulungen die Möglichkeit, ihren Arbeitsalltag aufzubrechen.

Gewünschte Büroumgebung: 

Da sie sich nach persönlichem Austausch sehnen, bevorzugen sie vielseitige, flexible Räume, die Möglichkeiten für soziale Interaktionen und Lernen bieten. Zum Beispiel kommen sie am ehesten für Schulungen ins Büro und nutzen Räume, die sowohl fest als auch fließend sind.

 

2. Autonomie Suchender:

Home-Office bedeutet Freiheit.

Wer: 

Diese Arbeitsplatz-Persönlichkeiten sind begeistert davon, in ihrem eigenen Rhythmus zu arbeiten, ohne dass ihnen ständig jemand über die Schulter schaut. Sie sind zu Hause genauso produktiv wie vorher, wenn nicht sogar mehr.

Die Herausforderungen: 

Sie fühlen sich zu Hause wohler, wo sie aus dem Fenster schauen, in verschiedenen Körperhaltungen sitzen, gesunde Mahlzeiten kochen und  Aktivitäten einbauen können, die ihnen helfen, sich zu erholen und zu entspannen. Der Gedanke, ins Büro zu kommen, bedroht ihre persönliche Routine, an die sie sich inzwischen gewöhnt haben.

Wichtigstes Bedürfnis: 

Kontrolle; sie genießen besonders den Grad an Kontrolle, der Ihnen bei der Gestaltung ihres Alltags ermöglicht, einen Zeitplan zu kuratieren, der Lebens- und Arbeitsereignisse miteinander verbindet. 

Gewünschte Büroumgebung: 

Da sie die Flexibilität in Flächen schätzen, gibt ihnen eine Reihe von persönlichen Räumen innerhalb einer Zone die Kontrolle über ihre Privatsphäre und ihren Komfort, während sie gleichzeitig mit ihrem Team verbunden bleiben. Sie würden zum Beispiel gerne die Möglichkeit haben, ein Workout in ihren Zeitplan einzubauen, während sie im Büro sind.

 

3. Frustrierter Netzwerker:

Home-Office ist eine Unterbrechung des normalen Lebens und der Arbeit.

Wer: 

Als Kreativarbeiter brauchen sie sowohl ruhige Zeit zum individuellen Nachdenken als auch Gruppen-Brainstorming und Ideenfindung.

Herausforderungen: 

Diese Workplace Personas haben sich schnell an den Einsatz digitaler Tools gewöhnt, sehnen sich aber nach mehr. Für sie sind virtuelle Meetings noch zu begrenzt für kreative Zusammenarbeit und informelle, spontane Meetings. COVID war eine große Herausforderung, als sie sich plötzlich von der für ihre Arbeit wichtigen persönlichen Zusammenarbeit ausgeschlossen sahen.

Wichtigstes Bedürfnis: 

Produktivität; sie verlagern ihren Fokus auf individuellere Aufgaben, die leichter von zu Hause aus zu erledigen sind und ihnen das Gefühl geben, produktiv zu sein. Wenn sie jedoch ins Büro zurückkehren, wünschen sie sich neu gestaltetKollaborationsflächen, die sowohl analoge als auch digitale Tools unterstützen, um die Teamarbeit zu erleichtern.

Gewünschte Büroumgebung: 

Durch die Verknüpfung von digitalen und physischen Erfahrungen könnten sie für eine Brainstorming-Sitzung mit einem ihrer Kollegen ins Büro kommen. Der zwanglose Raum mit einem Bildschirm zum Teilen, zusätzlich zum Whiteboard, ist der perfekte Ort, um Ideen zu entwickeln und der Kreativität freien Lauf zu lassen.

 

4. Überarbeiteter Betreuer:

Das Home Office ist ein kontinuierlicher Fluss konkurrierender Anforderungen.

Wer: 

Diese Arbeitsplatz-Personen sind hin- und hergerissen zwischen der Erfüllung von Arbeitsaufgaben und der Bewältigung familiärer Bedürfnisse.

Die Herausforderungen: 

Ihr langer, vollgepackter Tag ist unterbrochen von Meetings, Fokusarbeit, Hausunterricht und häuslichen Aufgaben. Sie managen ihre elterlichen Pflichten oft im Schichtbetrieb mit ihrem Partner. Erschöpfung und Schuldgefühle türmen sich auf.

Oberstes Bedürfnis: 

Trost; sie trösten sich damit, dass sie endlich zeigen dürfen, dass sie Eltern sind und eine Familie haben und sich keine Sorgen machen müssen, ob die Kollegen ihre Kinder beim Telefonieren hören können. Sie vermissen das Büro, da sie dort die Verantwortung die sie zu Hause haben hinter sich lassen können, schätzen jedoch auch die Flexibilität, bei Bedarf von zu Hause aus arbeiten zu können, um ihre familiären und beruflichen Verpflichtungen zu bewältigen.

Gewünschte Büroumgebung: 

Diese Personen erbringen die beste Leistung, wenn sie sich im Büro abwechseln und einen hybriden Zeitplan wählen können. Um den Anforderungen und Unterbrechungen von zu Hause zu entkommen, sind sie sowohl an „Ich- als auch an „Wir“-Räumen interessiert. Sie kommen zum Beispiel ins Büro, um die Möglichkeit zu nutzen, rauszukommen, sich in offenen Flächen zu bewegen und ein wenig Kopfarbeit zu erledigen.

 

5. Erleichterter Selbstschützer:

Home Office ist der einzige Ort, an dem ich sicher bin.

Wer: 

Diesen Arbeitsplatz-Personas geht es vielleicht nicht primär um COVID, sondern eher um ihre psychologische Sicherheit. Sie fühlen sich zu Hause weniger ängstlich und können sich darauf konzentrieren, ihre Arbeit zu erledigen, anstatt Beziehungen zu managen.

Herausforderungen: 

Als Introvertierte sind sie mit ständigen sozialen Interaktionen bei der Arbeit in der Büroumgebung überfordert. Obwohl sie die Notwendigkeit verstehen, Teil der Unternehmenskultur zu sein, kann es sich sehr anstrengend für sie anfühlen.

Wichtigste Bedürfnisse: 

Sicherheit; eine Mischung aus Räumen, die ihnen helfen, soziale Interaktionen zu managen und genügend Rückzug zu Privatsphäre und Einzelarbeit bieten.

Gewünschte Büroumgebung: 

Sie benötigen oft eine Kombination aus offenen und geschlossenen Räumen. Wenn sie sich nach sozialen Interaktionen sehnen, suchen sie nach flexiblen Zonen, um sich Gruppen in offener Zusammenarbeit anzuschließen. Für eine ruhige Atempause werden sie persönliche und geschlossene Räume aufsuchen, um eine abgeschirmte Atmosphäre zu schaffen.