Office-Communication: Kennen Sie sich noch aus?

Nicht nur wir müssen uns an die rasanten Veränderungen in der Welt anpassen, sondern auch die Sprache wächst ständig mit. Manche sprachlichen Kuriositäten erlangen Weltstandard, manche verblühen so schnell wie sie hochgeschossen sind. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind Reaktionen auf die Entwicklung neuer oder rückkehrender Bedürfnisse. Auch in der Bürosprache gibt es Wörter, die das Zeug zu echten Trendsettern haben. Und die man kennen sollte, wenn man sich mit der Gestaltung von Arbeitswelten beschäftigt

Hier zeigen wir Ihnen eine kleine Auswahl der für uns relevanten Trendwörter in 2022, die Oona Horx-Strathern in ihrem aktuellen Home-Report erklärt.

ADAPTIVE REUSE

Mit ADAPTIVE REUSE ist das flexible Umgestalten oder Umnutzen von bereits bestehenden Objekten gemeint. Das kann bedeuten, dass zum Beispiel alte Kindergärten zu Büros oder nicht mehr genutzte Firmengelände zu Kulturwerkstätten umgebaut werden. Das ist an sich kein neues Unterfangen, jedoch ist es in Zeiten von Ressourcenknappheit wichtig, dass es mehr und mehr in den Blick der Öffentlichkeit gerät. So lässt es auch Spielraum für die Gestaltung von Co-Working-Spaces und Experimentierfelder für das New Normal. Die Nutzung von Altbestand ist etwas, das auch im AURA-Showroom gelebt wird.

BUY BACK

Das Prinzip, das Produkte wieder zum Hersteller zurückkehren und wieder aufbereitet werden, ist bei technischen Geräten bereits gang und gäbe. Aber auch die Möbelbranche holt auf. Götessons hat ein Loop-System aufgebaut, in dem auch kaputte Produkte wieder ‚frisch‘ gemacht werden und neu zum Verkauf stehen. Ein Kernansatz vieler Hersteller ist es mittlerweile auch, die Produkte bereits so sortenrein herzustellen, dass ein Wiederverwerten der Rohstoffe problemlos möglich ist. In Zukunft werden auch noch mehr Unternehmen das Rückkaufen eigener Produkte als Chance begreifen.

Apropos – AURA steht für Innovation in der Raumgestaltung. Dabei kommt es häufiger zum Umbau der bestehenden Arbeitswelt, um Neuerungen bei Produkten oder Arbeitsweisen auszutesten. Die funktionsfähigen Möbel, die nur minimale Gebrauchsspuren aufweisen, verkaufen wir hier zu attraktiven Preisen.

CLUB OFFICE

Das Prinzip des Herrenclubs als Rückzugsort und als Umfeld netzwerkgestützten Arbeitens ist uns aus England ein Begriff. Allerdings hat VITRA dem ganzen der angestaubten Atmosphäre enthoben und neue Maßstäbe für innovatives Zusammenarbeiten gesetzt. Das Club Office erschafft eine neue Bürolandschaft, in der es durch verschiedene Zonierungen möglich ist, konzentriertes Arbeiten neben gemeinschaftlichen Aktivitäten stattfinden zu lassen. Durch die Unterteilung in einen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereich kommt die Arbeitsumgebung den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden und des Unternehmens entgegen. Die Idee dahinter: Wie bei lokalen Vereinen sollen im Club Office Gleichgesinnte aufeinandertreffen und sich nach ihren eigenen Regeln austauschen und zusammenarbeiten. Die gemeinsamen Erfahrungen lassen sie in ihrem Unternehmen wachsen, aber auch verwurzeln. Es geht hier also um mehr als nur die Gestaltung der Arbeitsumgebung – es geht um das sinnvolle Erschaffen einer langlebigen und wertschätzenden Unternehmenskultur. Die sich in ihrer Umgebung widerspiegelt.

SOZIALES BIOM

Unter dem ‚sozialen Biom‘ versteht der Kommunikationswissenschaftler Jeffrey Hall unser individuelles Ökosystem von Beziehungen und Interaktionen. Die Qualität und Diversität unserer täglichen sozialen Kommunikationsakte sollen unsere emotionale, psychische und physische Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Und dieses Biom muss ebenso wie das Mikrobiom in unserem Verdauungssystem jeden Tag ausreichend mit gutem Material ‚gefüttert‘ werden. Da wir einen Großteil unserer Zeit mit Arbeiten beschäftigt sind, ist es also eine zentrale Aufgabe, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die ideale Voraussetzungen für soziale Begegnungen bereithalten können.

Ein kleiner Blick in die Ergebnisse der Studie:

Menschen mit einem gesunden sozialen Biom haben häufigere und längere soziale Interaktionen mit anderen Menschen. Dabei sind circa 66% der Kontakte aus der Familie oder dem engeren Freundeskreis. Auffällig ist, dass sie eine größere Mitbestimmung darüber haben, wann und wo sie Kontakt herstellen können. Wenn sie allein sind, fühlen sich zufrieden und ausgeglichen. Der Tag ist ausgefüllt mit funktionaler Interaktion.

ZERO KILOMETER MATERIAL

Die Slow-Food Bewegung zieht allmählich auch in die Baubranche ein. Bauen mit Materialien, die aus der Region stammen, im Idealfall so verarbeitet, dass es der Kreislaufwirtschaft wieder zugetragen werden kann, das steckt hinter dem Schlagwort: 9 km Konzept. Doch es gilt genauso für die Gestaltung von Arbeitsträumen: Immer mehr Menschen fragen danach, woher die Einzelbestandteile ihrer Möbel stammen und welche Klimabilanz hinter ihrer Einrichtung steckt. Auch bei der Frage, wie Neubauten errichtet oder welche Rohstoffe in die Sanierung eines Altbestandes gesteckt werden. Es gilt fächerübergreifend das Motto: „Handle lokal und denke global.“, um die Lebensqualität für zukünftige Generationen zu bewahren. Durch regionale Baustoffe wie zum Beispiel heimisches Holz können auch Handwerkstechniken, kulturelle Identität und die Biodiversität der Landschaft gefördert werden.


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Wertschätzung im Büro als Wettbewerbsfaktor

Es klingt wie ein Wunderheilmittel:

Mitarbeiter*innen sind ausgeglichener, selbstbewusster, kreativer, aktiver und leistungsfähiger durch eine wertschätzende Arbeitsumgebung.

WOHLBEFINDEN STÄRKT RESILIENZ

Das einfachste Mittel, um die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen, ist es, deren Wohlbefinden zu stärken. Doch was so einfach klingt, ist in der Arbeitsrealität leider nicht so simpel. Hoher Leistungsdruck, fehlende Work-Life-Balance, immenses Arbeitspensum und zugleich zu wenig Zeit für sich – es herrscht ein chronischer Überlastungszustand. Und dazu kommen auch noch häufig alte Räumlichkeiten und Ausstattungen, die weder die Lösungen in den Bereichen Akustik, Licht, Ergonomie oder Raumklima anbieten.

Die Konsequenzen sind leider fatal: Es besteht ein erhöhtes Krankheitsrisiko, Motivationslosigkeit, die Gefahr der inneren Kündigung, Vertrauensverlust oder letztlich ein Arbeitsplatzwechsel. Doch eben das muss nicht sein.

Foto: Fauxels

AUSFALLTAGE NEHMEN ZU

Doch erst einmal ein konkreter Blick auf die Fakten: Der Faktor psychische Gesundheit wird wichtiger denn je. Laut dem DAK Psychoreport erreichte der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen einen neuen Höchststand im Jahr 2021. Auch die Länge der Ausfälle war noch nie so hoch wie jetzt. Das mag mit der Pandemie zusammenhängen, doch tatsächlich wird schon seit zehn Jahren ein sukzessiver Anstieg der Ausfalltage beobachtet. Auch wenn beispielsweise das Gesundheitswesen besonders betroffen ist, sollten diese steigenden Zahlen doch branchenübergreifend ein Warnsignal sein. Und dazu führen, dass präventive Maßnahmen und ein motivierendes Arbeitsumfeld zur Standardausstattung werden.

Foto: Miguel á Padrinán

ARBEIT MUSS SINN STIFTEN

Doch was bedeutet Wohlbefinden am Arbeitsplatz eigentlich? Grob gesagt, dass die Grundbedürfnisse eines Menschen erfüllt sind. Dazu zählen neben finanzieller Sicherheit, Förderung der körperlichen Gesundheit und sozialem Zugehörigkeitssinn auch die Sinnhaftigkeit der Arbeit. Die Suche nach Sinn hat einen höheren Stellenwert erhalten. Heutige Arbeitnehmer*innen möchten sich für andere einsetzen, mit der Umwelt interagieren und etwas Sinnvolles mit ihrer Arbeit ausrichten. In der Unternehmenskultur muss klar festgelegt werden: Worum geht in meinem Job? Wie kann ich mich einbringen? Wie ist mein individuelles Selbstverständnis? Es geht um ein ganzheitliches Konzept von Arbeit – also um physische, kognitive und soziale Faktoren.

WIE ERREICHE ICH WOHLBEFINDEN?

Die Frage ist, wie das Wohlbefinden am Arbeitsplatz erreicht werden soll. Einzelne Maßnahmen sind oft nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist schön und gut, Obst, gekühlte Getränke oder regelmäßige Teambildungsmaßnahmen einzuführen. Wenn das grundlegende System nicht genau analysiert und hinterfragt wird, werden einzelne Benefits nichts bringen. Neben den harten Faktoren wie Vergütung, Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildung spielen vor allem die weichen Faktoren eine große Rolle, wenn es um die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter*innen geht. Dazu zählen zum Beispiel das Betriebsklima, Führungskultur, Entfaltungsspielraum für Diversität oder familiengerechte Arbeitsplätze.

Foto: Vitra

DER WEG ZUM WOHLBEFINDEN

Der fachgebundene Bereich ist eine Seite der Medaille: Natürlich sollte den Mitarbeiter*innen die Arbeit liegen und den eigenen Kompetenzen entsprechen. Branchenunabhängig ist dagegen die Widerspiegelung der Unternehmenskultur in der Arbeitsumgebung. Denn die angemessene Gestaltung von Arbeitsräumen ist auch ein Zeichen von Wertschätzung. An vorderster Stelle gehören Ergonomie und ein guter Zugang zu Ressourcen und passenden Räumlichkeiten. Aber auch ästhetische Ansprüche spielen eine Rolle. Zu den ergonomischen Faktoren zählen unter anderem die Möglichkeit von unterschiedlichen Steh- und Sitzhaltungen, Förderung von Bewegung, veränderbare Möblierungssysteme, Tageslichtversorgung, akustische Situation und auch die Privatsphäre. Wichtig ist es, eine Vielfalt an Arbeitsumgebungen bereitzustellen, die eine Vielzahl von Arbeitsstilen ermöglichen.


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Der neue Steelcase Global Report hat festgestellt, dass Privatsphäre am Arbeitsort von enormer Wichtigkeit ist. Lesen Sie hier mehr dazu.

Sie möchten gerne wissen, welche nachhaltigen Sitzmöglichkeiten wir Ihnen dieses Jahr empfehlen können? Hier stellen wir Ihnen vier Stühle vor.