Herausforderungen der hybriden Arbeitswelt

Wenn Ihre Kommunikation in der hybriden Arbeitswelt gelingen soll, müssen Sie klare Verhältnisse schaffen. Denn Wertschätzung, Kreativität und Innovation können hybrid auch mal zu kurz kommen. Welchen konkreten Herausforderungen müssen wir uns in einer hybriden Arbeitswelt stellen?

ETABLIERUNG VON KOMMUNIKATIONSSTRATEGIEN

Der gegenseitige Austausch im Team nimmt durch die Digitalisierung ab – denn die Möglichkeiten zum spontanen Plauschen sind begrenzt. Die Mitarbeiter können zwar selbst wählen, wie häufig sie in Kontakt treten wollen. Aber der Rahmen für ein ungeplantes Treffen fällt weg. Doch Innovationskraft und kreative Inspiration findet vor allem bei ungeplanten Begegnungen statt.

Auch das Lernen neuer Inhalte ist digital schwieriger. Denn die persönliche Interaktion ist nach wie vor am besten für die Wissensweitergabe geeignet. Menschen lernen schneller und tun sich bei der Umsetzung von Lerninhalten leichter. Doch die digitale Arbeitsweise verstärkt unerwünschte Wissens-Silos, die den Arbeitsflow behindern. Dadurch leiden wiederum die Produktivität und Innovation. Eine Frage sollte sich jedes Unternehmen stellen: Welche festen Kommunikationsstrukturen müssen wir etablieren, um die digitale soziale Interaktion zu verbessern?

ZUGEHÖRIGKEIT ZUR UNTERNEHMENSKULTUR

Eine weitere Herausforderung ist es, die Unternehmenskultur bei neuen Mitarbeitern zu etablieren. Das Gefühl von Sinn und Zugehörigkeit zum Unternehmen kommt bei einer digitalen Arbeitsweise zu kurz.  Durch weniger Begegnungen auf gemeinsamen Raum ist es schwieriger, den eigenen positiven Beitrag auf die Unternehmenserfolge zu erkennen. Das Engagement und die gegenseitige Motivation nehmen ab. Die Abschwächung der sozialen Bindungen verringert auch die Loyalität zum Unternehmen. Denn die Verbundenheit zu den anderen Mitarbeitern trägt erheblich zur Identifizierung mit dem Unternehmen bei. Deshalb ist es unsere Aufgabe, eine soziale Kultur entstehen zu lassen. Wir müssen sie so anpassen und mit Tools ergänzen, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitarbeitern stattfinden kann.

GLEICHBERECHTIGTE TEILHABE ERMÖGLICHEN

Ein weiteres Problem haben die letzten zwei Jahren immer offensichtlicher gezeigt: Die Distanzarbeit führt dazu, dass Mitarbeiter, die viel außerhalb des Büros arbeiten, negative Auswirkungen auf ihre Karriere verspüren. Zusätzlich ist die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für Remote-Arbeitende schwieriger zu erreichen. Zerrissene Arbeitszeiten, Ablenkungen durch Umfeld und Umgebung, fehlende Trennung von Privat- und Büroräumlichkeiten. All das führt dazu, dass ein Abschalten von der Arbeit nur schwer möglich ist.

Früher hing der Karriereaufstieg stark davon ab, wieviel Zeit jemand im Unternehmen verbrachte. Dadurch wurden die Mitarbeiter stark von den Führungskräften wahrgenommen. Das ist jetzt nicht mehr so einfach möglich. Vor allem die Wahrnehmung von Frauen und People of Color, die flexiblere Arbeitsmodelle häufig bevorzugen, hat abgenommen. Um das vorzubeugen, braucht es Schulungen für Führungskräfte, um sich Vorurteilen bewusst zu werden. Außerdem muss genau hinterfragt werden, welche Tätigkeiten für das remote Arbeiten geeignet sind. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis von Gehaltsstrukturen, Ressourcen und Benefits herrschen.

GANZHEITLICHKEIT IM FOKUS

Eine hybride Arbeitswelt stellt viele komplexe Herausforderungen an Arbeitnehmer aber auch Arbeitgeber. Die Büroumgebung kann mit entsprechenden Tools beide unterstützen. Denn nach wie vor ist es eine Grundvoraussetzung, dass sich das Unternehmen um das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter kümmert. Ob im Büro oder zu Hause. Und dabei spielt die Arbeitsumgebung und die entsprechende Bürogestaltung eine zentrale Rolle, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.

Die beste Strategie ist es, sich frühzeitig mit den Verhältnissen im eigenen Unternehmen und mit der eigenen Rolle als Führungskraft auseinanderzusetzen. Am besten, bevor das Thema überhaupt aktuell wird. Denn dann sind Sie den Herausforderungen gewachsen und können die besten Ergebnisse für das Team und das Individuum erzielen.

 

Mehr zur hybriden Herausforderung in unserem Blog hier.

Fotos: Steelcase

Quelle: Steelcase Global Report (April 2022) 

Steelcase – Herausforderungen für das Personalmanagement

Steelcase Global Report (2021)

Hybrid bleiben. Was heißt das konkret fürs Büro?

Die Pandemie hat das Tempo der Veränderungen in der Arbeitswelt enorm beschleunigt. Viele Veränderungen wären wahrscheinlich erst in 10 Jahren in Kraft getreten. Jetzt müssen wir uns konkret überlegen, wie wir mit diesem rasanten Tempo umgehen.

WAS WIR WAHRSCHEINLICH WOLLEN

In den letzten zwei Jahren traten vermehrt Fragen nach den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter in der Arbeitswelt auf. Wo sehen sie sich jetzt? Wo stehen sie nach der Pandemie? Wie sieht eine bedürfnisgerechte Arbeitswelt von heute aus?

Einige Unternehmen plädieren dafür, eine Rückkehr zum Büroarbeitsplatz verpflichtend zu machen. Manche Stimmen auf der Arbeitnehmerseite geben an, dass sie für eine Rückkehr noch nicht bereit seien.

Laut der neuesten Steelcase Global Work Studie (April 2022) bevorzugen etwas über die Hälfte der Angestellten in Deutschland das Home-Office. Denn der Wunsch nach einem eigenen privaten Arbeitsplatz ist größer als gedacht. Auch die Möglichkeit, den Arbeitsort selbst flexibel wählen zu können wird in Zukunft ein wichtiger Faktor bei der Jobsuche sein. Eines ist sicher: Die Angestellten erwarten mehr von ihrem Arbeitsumfeld als je zuvor. Allerdings birgt diese scheinbare Freiheit auf Selbstbestimmung auch ihre Tücken.

WAS WIR JETZT BRAUCHEN

Wichtig ist es, das richtige Verhältnis  von remote working und Büroarbeit zu finden. Dies muss einer klaren Struktur folgen. Denn das Büro hat klare Vorteile: Es bietet Raum für die persönliche Interaktion, ist ein Ort der Geselligkeit und erleichtert den spontanen Austausch mit Kollegen. Und diese Faktoren sind wesentlich für die Innovationskraft und Kreativität. Außerdem bekommen die Mitarbeiter durch eine räumliche Trennung die Work-Life-Balance besser in den Griff.

Nicht nur die Rückkehr ins Büro muss möglich sein. Das Unternehmen muss hybride Arbeitsweisen strukturiert etablieren. Dazu gehören auch verbindliche Zeiträume, in denen ein Team im Büro ist.

Zudem ist Prioritätensetzung wichtig. Nur die vom Thema betroffenen Mitarbeiter sollten auch in relevanten Besprechungen sein.  Außerdem müssen Alle Zugang zu den Ressourcen haben, die auch das Wohlbefinden fördern. Es muss ein neuer Sozialvertrag her, der einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis entspricht. Und letztlich braucht es eine regelmäßige Überprüfung, ob die aktuelle hybride Struktur für alle Mitarbeiter funktioniert.

Es gibt also noch viel zu tun. Tun wir es gemeinsam.

Fotos: Steelcase

Mehr zur Rückkehr ins Büro in unserem Blog hier. 

Quellen: